Sonntag, 5. Juni 2016

Tra-Ri-Tra-Ra ...

... die Post ist da ...




manche Dinge klappen, klappen nicht, klappen....  naja, irgendwie klappt's am Ende doch. Was war passiert?


Vor einigen Tagen fragt Louis bei mir nach, ob ich für die Postkartenaktion der Wave ein größeres Bündel in Bremen am Sonntag übernehmen kann. 

Der Postsack kommt von einer Schule aus Odessa.

Klar, gar kein Problem.

Die Kontaktdaten hatte er mir umgehend gemailt und dort enthalten war der Hinweis, doch morgens beim Busfahrer zu bestätigen, das ich den Postsack auch abholen würde. Also am Sonntagvormittag da angerufen und alles bestätigt. Als Ankunftsuhrzeit habe ich 18:30 bekommen und als Ort den Bremer ZOB.

Gegen 17:45 fahre ich los. Fahrzeit ca. 35 Minuten. Gegen 18:20 bin ich vor Ort. Anscheinend hat sich etwas geändert. Der ZOB ist zweigeteilt. Einmal direkt unter dem Breitenweg gibt es die Haltepunkte für Fernlinien und am Übermaxx (am alten ZOB) die Haltepunkte für Reisebusse.

Fernlinie dürfte für einen Bus aus der Ukraine nach Koblenz wohl zutreffen.

Ein grauer Bus mit ausländischem Kennzeichen wurde mir avisiert. Gegen 18:27 kommt ein grauer Bus die Straße entlang. Irgendwas mit Transfer steht drauf. Sieht aus wie ein Zubringerbus zum Flughafen. Der kann  es sowieso nicht sein, der hat ein deutsches Kennzeichen.

Zwischendurch gehe ich nochmal zum alten ZOB ("Reisebusse") rüber. Der graue Bus parkt jetzt dort.

Gegen 18:30 rufe ich die Rufnummer vom morgen noch einmal an. Nach mehrfachem weiterreichen dann die Information: Bremen, nein, da müßte ich eine andere Rufnummer wählen. Ob ich etwas zum notieren da hätte? Ok, Stift und Zettel lassen sich im Auto finden. Die Verbindung ist schwierig, mein Gegenüber hat eine recht laute Hintergrundkulisse, und hier unter dem Breitenweg mit viel Verkehr kann man auch nicht gerade von Parkähnlichen Geräuschen reden.

Nochmal die Rufnummer gegen gecheckt. Null oder Neun ... schwer zu unterscheiden.

OK, Rufnummer ist notiert.

Akku vom Smartphone ist fast leer. Zum Glück kann ich während der Fahrt laden.

Noch stehe ich. Also die Rufnummer gewählt. Mittlerweile ist es 18:38.
Besetzt. Kann doch nicht sein.
Nochmal.
Wieder besetzt.
Nochmal.
Ah, Freizeichen. "Please speak English".

Kein Problem. "I'm at the Hotel" schallt es mir da entgegen, nachdem ich meinem Gegenüber mitgeteilt habe, das ich ein Paket abholen wolle.

"I'll call you back in ten minutes". Ich weiß zwar nicht, warum er mir nicht gleich sagt, was Sache ist. Aber gut. 
Das Telefon klingelt. 
Louis ist dran: "hat die Übergabe geklappt?" Ganz schlechtes Timing. Wenn jetzt der Postsacktransportierer mir mitteilen will, wo er jetzt ist.... 
In meiner gewohnt freundlichen Art, sorry Louis, habe ich das Gespräch mit Louis sehr knapp gehalten.
Dabei hätte ich mit ihm noch wesentlich länger parlieren können. Wenn der Akku es mitgemacht hätte. Aber dem Akku ging es mittlerweile gut.
Es sind weit mehr als 10 Minuten vergangen, 15 Minuten....
Nach 20 Minuten klingelt das Telefon. Eine deutsche Stimme mit türkischem Akzent teilt mir mit, das ihm das Telefon gerade von jemandem in die Hand gegeben wurde, und was ich denn wolle.

Ich wolle ein Paket übernehme sage ich ihm. 
Ja, ein Paket können wir ausliefern. 
Nein, ich möchte es abholen. 

Ach so. 
Ja, kein Problem. 
Wo denn?

Das Hotel befindet sich in Hemelingen. Also am anderen Ende der Stadt. Nun gut. Adresse ausgetauscht, ins Navi eingegeben und los geht's. Angekommen in Hemelingen steht dort vor dem "Hotel" doch der graue Bus, der auf dem alten ZOB geparkt hat. Mit deutschem Nummernschild. Wechseln die die während der Fahrt?

Also rein ins Hotel, die Tür steht weit offen. 
"Hallo!" rufe ich.
Keine Reaktion.
Weiter ins Gebäude.
"Hallo!" nochmal (daher heißt der Musiktitel von Howard Carpendale "Hello again")
Identische Reaktion.
Nada, nichts, niente ...
Ok, Klingelknopf an der Rezeption: "dreimal drücken" steht da. Hätte man mir auch gleich sagen können. Gut, also dreimal diesen Gummiknopf, der auch schon bessere Zeiten gesehen hat, drücken. Laut vernehme ich das Läuten von "Big Ben". Ob man da einmal oder dreimal drückt, dürfte ziemlich egal sein. Das Ergebnis: siehe oben.

Und nun?

Ok, da gibt es ja noch das Telefon. Also die Nummer angerufen. Sofort meldet sich jemand. "Hi, I'm in front of the Hotel" entfährt es mir. "Ok, I'm coming" erhalte ich als Antwort. Und tatsächlich, innerhalb einer Minute tritt mir jemand entgegen der mir auf, ich vermute russisch, einen "guten (tag)" wünscht. Der Tag wurde dabei etwas unterdrückt.

Zielstrebig geht er in den Flughafen-Transfer-Bus und drückt mir den Postsack in die Hand. Ich übergebe ihm die vereinbarten zwanzig Euro für den Transport, wobei ich bei der Übergabe das Gefühl habe, das er Geld gar nicht haben will. 

Nur so als Gefühl.

In der Mail stand, das er das Geld zu bekommen hat. Nun gut, er hat nichts weiter dazu gesagt und hat das Geld angenommen. Und ich habe den Postsack übernommen.







Jetzt befindet sich der Postsack bereits im Kangoo, mit dem wir die Wave mitfahren.

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